Liebe Genossinnen und Genossen,
die Jugendfront der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) dankt der Kommunistischen Jugend Griechenlands (KNE) für die Einladung zum 51. Odigitis-Festival. Das Festival ist eine großartige Gelegenheit, die Beziehungen zu kommunistischen Jugendorganisationen auf der ganzen Welt zu stärken und dem Internationalismus unserer Bewegung praktischen Ausdruck zu verleihen.
In Zeiten sich verschärfender innerimperialistischer Widersprüche nimmt die ideologische Offensive der Bourgeoisie zu. Große Teile der Arbeiterklasse und darüber hinaus erkennen, dass der Kapitalismus keinerlei Perspektive bietet und dass sich ein großer Krieg zwischen imperialistischen Blöcken am Horizont abzeichnet. Die Bourgeoisie reagiert auf dieses wachsende Bewusstsein einerseits mit der Kriminalisierung der Solidarität mit dem palästinensischen Volk, das seit fast zwei Jahren in einem Völkermord massakriert wird. In Österreich, einem der engsten Verbündeten Israels, ist dies besonders ausgeprägt. Die ideologische Offensive der Bourgeoisie richtet sich jedoch vor allem gegen die einzige Alternative zum Kapitalismus und imperialistischen Krieg: den Sozialismus-Kommunismus. Die Instrumente dieser Offensive beginnen mit antikommunistischer Propaganda in Schulen und Universitäten, wobei Geschichtsbücher umgeschrieben werden, um den Kommunismus zu dämonisieren. Auf einer höheren Ebene führt dies zu direkter Repression gegen die Arbeiterklasse und ihre Organisationen, gegen die Gewerkschaften und natürlich gegen die Partei der Arbeiterklasse, die Kommunistische Partei.
In Österreich nehmen diese Angriffe eine spezifische Form an. Ironischerweise ist die Partei in Österreich, die den Namen „Kommunistische Partei“ trägt, in Wirklichkeit eine sozialdemokratische Partei, die ihre marxistisch-leninistischen Prinzipien vor Jahrzehnten über Bord geworfen hat. Ihr Programm stellt keine Bedrohung für die Bourgeoisie dar.
Die Gewerkschaften hingegen sind fest in der Hand der Sozialdemokratie. In Österreich gibt es das sogenannte System der „Sozialpartnerschaft”; die Gewerkschaften kämpfen nicht für die Interessen der Arbeiterklasse, sondern führen Verhandlungen mit dem Ziel, Kompromisse mit der Kapitalistenklasse zu erzielen. Streiks sind selten und Ausnahmeerscheinungen. Dieses System war die Folge des Oktoberstreiks 1950, dem letzten großen Streik mit Massenbeteiligung in Österreich. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Kommunisten eine bedeutende Rolle in den Gewerkschaften gespielt. Als die Arbeiterklasse gegen die grassierende Inflation aufbegehrte, schickte die Sozialdemokratie Schlägertrupps, und die Kommunisten wurden aus den Führungsgremien des Gewerkschaftsbundes ausgeschlossen. Eine der wichtigsten Aufgaben besteht daher heute darin, auf eine militante und revolutionäre Bewegung innerhalb der Gewerkschaften hinzuarbeiten.
In den Geschichtsbüchern der herrschenden Klasse wird die historisch wichtige Rolle der österreichischen Kommunisten verschwiegen. Dies gilt insbesondere für den Widerstand gegen den Nazifaschismus. Die Kommunisten trugen die mit Abstand schwerste Last im Kampf gegen den Faschismus. Tausende Mitglieder wurden in Konzentrationslagern ermordet, Tausende mussten ins Ausland fliehen. Auch der Kommunistische Jugendverband (KJV) war Ziel des Nazi-Terrors. Schon vor dem Nazifaschismus war die Kommunistische Partei die einzige Kraft, die konsequent gegen Österreichs erstes faschistisches Regime, den sogenannten Austrofaschismus von 1934–1938, kämpfte, während die Sozialdemokratie die Arbeiterklasse verriet. In dieser Zeit propagierte die Sozialdemokratie den Anschluss an Deutschland und lehnte ein unabhängiges Österreich ab, wodurch sie den Kampf gegen Faschismus und Okkupation erschwerte. Es ist nicht verwunderlich, dass auch die Errungenschaften der Sowjetunion, die Europa vom Nazifaschismus befreit hat, geleugnet werden. Heute wird die Befreiung anderen zugeschrieben.
Nach 1945 waren die Kommunisten die einzige politische Kraft in Österreich, die den neutralen Status Österreichs freiwillig akzeptierte und unterstützte. Auch diese Tatsache wird heute verschwiegen. In einer Zeit, in der zunehmend Anstrengungen unternommen werden, Österreich in die NATO zu integrieren und die militärischen Strukturen der Europäischen Union zu stärken, ist es besonders wichtig, sich an diese Tatsache zu erinnern.
Die antikommunistische Hexenjagd beschränkt sich nicht auf die Verfälschung historischer Tatsachen: Selbst vorsichtige Forderungen reformistischer und sozialdemokratischer Kräfte nach Verstaatlichung oder kleinen sogenannten Eingriffen in den Markt zur Bekämpfung der Inflation, beispielsweise in Bezug auf die explodierenden Lebensmittelpreise, werden als „kommunistisch“ angeprangert. Eine weitere Taktik der österreichischen Bourgeoisie und ihrer Medien ist daher die bewusste Verwirrungstaktik. Dies gilt auch im Hinblick auf den imperialistischen Krieg in der Ukraine, wo die Sowjetunion mit dem kapitalistischen Russland gleichgesetzt wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass dieser historische Revisionismus und Antikommunismus bei immer weniger Menschen Anklang findet. Vor allem die Jugend wird sich dessen zunehmend bewusst. Die Jugend sucht nach einer Alternative zum gegenwärtigen System. Als kommunistische Jugendorganisationen ist es daher unsere Aufgabe, die lernende und arbeitende Jugend politisch zu organisieren und gegen das Kapital und seine volksfeindliche Regierung zu mobilisieren.
Liebe Genossinnen und Genossen,
35 Jahre nach der Konterrevolution in der Sowjetunion und im sozialistischen Block ist die Flamme des Kommunismus nicht erloschen. Tatsächlich wird es der herrschenden Klasse, so sehr sie sich auch bemühen mag, niemals gelingen, diese Flamme zu löschen. Die Zukunft gehört uns.
Es lebe unser Kampf,
es lebe der Marxismus-Leninismus,
es lebe die internationale Solidarität!